.
Wie tickt die junge Generation? Dass diese so einfach und kurz gefasste Ausgangsfrage in einen riesigen und ungemein spannenden Themenkomplex führt, erfuhren im Januar zahlreiche Vertreter bayerischer Tennisvereine. Referent Rüdiger Maas zog mit seinem Vortrag in der Sportschule Oberhaching alle in seinen Bann. Der Diplom-Psychologe und Leiter des Augsburger Instituts für Generationenforschung gab wichtige Impulse, wie ein Verständnis für die Jugendlichen aufgebaut werden kann und wie sich sowohl Vereine als auch der Bayerische Tennis-Verband dieser Zielgruppe nähern sollten.
Seit den Zeiten Aristoteles bis Anfang der 2000er Jahre gestaltete sich der Generationenkonflikt historisch betrachtet immer ähnlich, so Maas. Die Älteren verstanden die nachfolgenden Generationen nicht oder schätzten sie eher gering. Einen ersten Bruch in der Beziehungsebene gab es ab den 1870er Jahren, als sich die durchschnittliche Zahl der Kinder aus diversen Gründen von etwas über vier Geschwister dauerhaft auf weniger als zwei reduzierte. Doch erst die Smartphone-Revolution im Jahr 2007 stellte eine radikale, unumkehrbare Veränderung dar. Das Smartphone ist seither ein Teil des Lebens und für junge Menschen eine Selbstverständlichkeit. Somit ist eine neue Lebenswirklichkeit entstanden! Mit verblüffenden Effekten: so beträgt die durchschnittliche Handynutzung laut Maas täglich mindestens vier Stunden, unglaubliche 178 Meter werden mit Bildschirmscrollen zurückgelegt!
Ein entscheidendes Problem der Digitalisierung ist das Überangebot. Welches Themengebiet man auch immer betrachtet, ob etwa Hotelangebote, Vereinsauswahl oder Musikstile – jeder Jugendliche kann (und muss) quasi zu jeder Zeit aus einer Fülle von Angeboten entscheiden. »Und wenn alles auswählbar ist, werden die einzelnen Angebote für Jugendliche entwertet. Sie sind geradezu übersättigt«, sagt Maas. Es herrsche ständig die Angst, dass es irgendwo noch ein besseres Angebot gibt. Neben der Digitalisierung und der Übersättigung bestimmen weitere drei Themenbereiche das Leben der heutigen Jugendlichen: Überbehütung bei gleichzeitiger Vernachlässigung, der gesellschaftliche Wandel und die Covid-19-Phase.
Jede Menge Konfliktpotenzial also. Doch was bedeutet das nun für Vereine? Dazu hat Maas eine klare und vielleicht überraschende Antwort parat: »Sie sollen mitnichten alles anbieten, was der Freizeitmarkt hergibt. Kinder suchen im Verein keine digitalen Angebote, da sie schon alles haben. Vereine sollen sich lieber auf die traditionellen Werte und das Sportangebot konzentrieren und einen zweiten Familienersatz bilden.« Allerdings sieht er bei diesem Weg ein Hindernis: die Eltern! Sie könnten immer weniger loslassen und mischten sich stark in das Leben des Sohnes oder der Tochter ein. »Eine Lösung wäre es, die Eltern gleich mit an den Verein zu binden«, so Maas.
Vizepräsidentin Sabine Mayer, die im BTV u.a. für die Vereinsberatung verantwortlich zeichnet und den renommierten Forscher in Oberhaching willkommen hieß, zeigte sich nach dem Vortrag und dem sich anschließenden Workshop begeistert: »Rüdiger Maas hat uns eindrucksvoll, informativ und sehr erhellend dargelegt, dass die Jugend von heute ihre Schwerpunkte zur Gestaltung ihrer Freizeit anders setzt als die Generationen davor. Einerseits sind da die weitaus vielfältigeren Angebote und die Social-Media-Versuchungen. Andererseits wollen sie ihre eigenen, selbständigen Wege gehen und sich von den Eltern abgrenzen. Das sind Erkenntnisse, die uns als BTV bewusst sein müssen und die uns zu einem anderen Umgang mit der Jugend führen werden.« Auch für Julia Höhn, die Leiterin des Geschäftsbereiches, war der Tag mit Maas ein Gewinn: »Mir hat der Vortrag die Augen geöffnet, warum sich Teile der ›Jungen Generation‹ so verhalten, wie sie es tun – ob im Job oder im Verein. Sie sind nicht daran schuld, unter welchen Lebensumständen sie aufwachsen. Wir Erwachsene können als Eltern, Trainer oder Vereinsverantwortliche dazu beitragen, dass die digitalisiert geprägte Jugend in der realen Welt zurechtkommt, dass sie lernt Verantwortung zu übernehmen und trotz des ständigen Überangebots den Wert bestimmter Angebote oder Privilegien im sportlichen und Privaten zu schätzen weiß.«
Ein entscheidendes Problem der Digitalisierung ist das Überangebot. Welches Themengebiet man auch immer betrachtet, ob etwa Hotelangebote, Vereinsauswahl oder Musikstile – jeder Jugendliche kann (und muss) quasi zu jeder Zeit aus einer Fülle von Angeboten entscheiden. »Und wenn alles auswählbar ist, werden die einzelnen Angebote für Jugendliche entwertet. Sie sind geradezu übersättigt«, sagt Maas. Es herrsche ständig die Angst, dass es irgendwo noch ein besseres Angebot gibt. Neben der Digitalisierung und der Übersättigung bestimmen weitere drei Themenbereiche das Leben der heutigen Jugendlichen: Überbehütung bei gleichzeitiger Vernachlässigung, der gesellschaftliche Wandel und die Covid-19-Phase.
Jede Menge Konfliktpotenzial also. Doch was bedeutet das nun für Vereine? Dazu hat Maas eine klare und vielleicht überraschende Antwort parat: »Sie sollen mitnichten alles anbieten, was der Freizeitmarkt hergibt. Kinder suchen im Verein keine digitalen Angebote, da sie schon alles haben. Vereine sollen sich lieber auf die traditionellen Werte und das Sportangebot konzentrieren und einen zweiten Familienersatz bilden.« Allerdings sieht er bei diesem Weg ein Hindernis: die Eltern! Sie könnten immer weniger loslassen und mischten sich stark in das Leben des Sohnes oder der Tochter ein. »Eine Lösung wäre es, die Eltern gleich mit an den Verein zu binden«, so Maas.
Vizepräsidentin Sabine Mayer, die im BTV u.a. für die Vereinsberatung verantwortlich zeichnet und den renommierten Forscher in Oberhaching willkommen hieß, zeigte sich nach dem Vortrag und dem sich anschließenden Workshop begeistert: »Rüdiger Maas hat uns eindrucksvoll, informativ und sehr erhellend dargelegt, dass die Jugend von heute ihre Schwerpunkte zur Gestaltung ihrer Freizeit anders setzt als die Generationen davor. Einerseits sind da die weitaus vielfältigeren Angebote und die Social-Media-Versuchungen. Andererseits wollen sie ihre eigenen, selbständigen Wege gehen und sich von den Eltern abgrenzen. Das sind Erkenntnisse, die uns als BTV bewusst sein müssen und die uns zu einem anderen Umgang mit der Jugend führen werden.« Auch für Julia Höhn, die Leiterin des Geschäftsbereiches, war der Tag mit Maas ein Gewinn: »Mir hat der Vortrag die Augen geöffnet, warum sich Teile der ›Jungen Generation‹ so verhalten, wie sie es tun – ob im Job oder im Verein. Sie sind nicht daran schuld, unter welchen Lebensumständen sie aufwachsen. Wir Erwachsene können als Eltern, Trainer oder Vereinsverantwortliche dazu beitragen, dass die digitalisiert geprägte Jugend in der realen Welt zurechtkommt, dass sie lernt Verantwortung zu übernehmen und trotz des ständigen Überangebots den Wert bestimmter Angebote oder Privilegien im sportlichen und Privaten zu schätzen weiß.«
Ein entscheidendes Problem der Digitalisierung ist das Überangebot. Welches Themengebiet man auch immer betrachtet, ob etwa Hotelangebote, Vereinsauswahl oder Musikstile – jeder Jugendliche kann (und muss) quasi zu jeder Zeit aus einer Fülle von Angeboten entscheiden. »Und wenn alles auswählbar ist, werden die einzelnen Angebote für Jugendliche entwertet. Sie sind geradezu übersättigt«, sagt Maas. Es herrsche ständig die Angst, dass es irgendwo noch ein besseres Angebot gibt. Neben der Digitalisierung und der Übersättigung bestimmen weitere drei Themenbereiche das Leben der heutigen Jugendlichen: Überbehütung bei gleichzeitiger Vernachlässigung, der gesellschaftliche Wandel und die Covid-19-Phase.
Jede Menge Konfliktpotenzial also. Doch was bedeutet das nun für Vereine? Dazu hat Maas eine klare und vielleicht überraschende Antwort parat: »Sie sollen mitnichten alles anbieten, was der Freizeitmarkt hergibt. Kinder suchen im Verein keine digitalen Angebote, da sie schon alles haben. Vereine sollen sich lieber auf die traditionellen Werte und das Sportangebot konzentrieren und einen zweiten Familienersatz bilden.« Allerdings sieht er bei diesem Weg ein Hindernis: die Eltern! Sie könnten immer weniger loslassen und mischten sich stark in das Leben des Sohnes oder der Tochter ein. »Eine Lösung wäre es, die Eltern gleich mit an den Verein zu binden«, so Maas.
Vizepräsidentin Sabine Mayer, die im BTV u.a. für die Vereinsberatung verantwortlich zeichnet und den renommierten Forscher in Oberhaching willkommen hieß, zeigte sich nach dem Vortrag und dem sich anschließenden Workshop begeistert: »Rüdiger Maas hat uns eindrucksvoll, informativ und sehr erhellend dargelegt, dass die Jugend von heute ihre Schwerpunkte zur Gestaltung ihrer Freizeit anders setzt als die Generationen davor. Einerseits sind da die weitaus vielfältigeren Angebote und die Social-Media-Versuchungen. Andererseits wollen sie ihre eigenen, selbständigen Wege gehen und sich von den Eltern abgrenzen. Das sind Erkenntnisse, die uns als BTV bewusst sein müssen und die uns zu einem anderen Umgang mit der Jugend führen werden.« Auch für Julia Höhn, die Leiterin des Geschäftsbereiches, war der Tag mit Maas ein Gewinn: »Mir hat der Vortrag die Augen geöffnet, warum sich Teile der ›Jungen Generation‹ so verhalten, wie sie es tun – ob im Job oder im Verein. Sie sind nicht daran schuld, unter welchen Lebensumständen sie aufwachsen. Wir Erwachsene können als Eltern, Trainer oder Vereinsverantwortliche dazu beitragen, dass die digitalisiert geprägte Jugend in der realen Welt zurechtkommt, dass sie lernt Verantwortung zu übernehmen und trotz des ständigen Überangebots den Wert bestimmter Angebote oder Privilegien im sportlichen und Privaten zu schätzen weiß.«
Immer up to date
Impressum | Datenschutz | AGB | Created by: graphodata GmbH